1996

Döben 1996 – der Beginn unserer traditionellen Geschichtspraktika

Vom 16.-20.8.1996 fand auf der Schlossruine Döben bei Grimma das allererste Geschichtspraktikum statt – Geburtsstunde unserer Arbeitsgemeinschaft Geschichte unter der Leitung des Lehrers Hubertus Schrapps und Beginn einer wunderbaren Tradition.

30 Schüler der 11. und 12. Klassen begaben sich für fünf Tage zurück in die Vergangenheit, von der am Anfang außer großen Grashügeln nichts zu erahnen, geschweige denn zu sehen war. Doch bald waren die ersten Grabungsspuren zu sehen: der gepflasterte Eingang der Burg wurde freigelegt, man fand erste Grundmaueransätze und beseitigte unzählige Kubikmeter Sprengschutt, da das Schloß Anfang der 70er Jahre im Zuge der Beseitigung des feudalen Erbes gesprengt wurde.

In schweißtreibender Arbeit wurden alte Mauerreste freigelegt und gesäubert. Wenn die Schüler nicht gerade beim Reinigen und Graben waren, wurden sie von ihrem Lehrer und dem Denkmalpfleger Günter Unteidig in die Geheimnisse der Vergangenheit eingeführt.

Obwohl neben zwei unterrichtsfreien Tagen auch da Wochenende investiert werden musste, war die Stimmung unter den Schülern bestens. Sie hatten sich alle freiwillig gemeldet. Man war sich einig, dass es auf alle Fälle besser sei, unter freiem Himmel auf den Spuren der Geschichte zu wandeln, als in einem stickigen Klassenzimmer Mathe zu pauken.

Die Schüler waren wie richtige Archäologen auf einer Expedition nur provisorisch in Zelten untergebracht. Als Toilette gab es ein Dixi-Klo und die nächste Waschmöglichkeit (mit eiskaltem Wasser) war in der Turnhalle Döben. Doch die Abenteurer aus Döben zuckten nicht mit der Wimper, als ihnen Dorothea von Below, Vorsitzende des Vereins „Freundeskreis Dorf und Schloß Döben“ in ihrer Einführung von der „etwas improvisierten Infrastruktur“ erzählte.

Immerhin war es eine Premiere, dass eine Schülergruppe auf dem Grundstück von Schloß Döben „buddelte“. Für den dringenden Bedarf von warmen Wasser hätte Dorothea von Below ihr Haus zur Verfügung gestellt. Die Antwort der Abenteurer war Schweigen und Grinsen.

Einen Teil der Verpflegung bei dieser Expedition war eine Spende einer einheimischen Fleischerei und für das Übrige sorgten der „Freundeskreis Dorf und Schloß Döben“ bzw. die Schüler selbst.

Dokumentiert wurde die Arbeit durch Fotos (siehe unsere Döben Bildergalerie) und verschiedene Fundstücke aus dem 16. Jahrhundert bzw. spätslawische Keramik, die bereits in Döben, im Ratshof Glauchau und im Lehrerbildungsseminar in Chemnitz in einer umfangreichen Ausstellung zu sehen waren.

Teile dieser ausgestellten Gegenstände verbleiben am Gymnasium und sollen Schauobjekte eines künftigen Schulmuseums werden, dass dann für den Schulunterricht genutzt werden kann, aber auch der Öffentichkeit zur Verfügung stehen wird.

Beginn des Aufbaus eines Schulmuseums im GAG Glauchau

1996 wurde auch der Grundstein zur Errichtung dieses Schulmuseums gelegt – die ersten Aufräumarbeiten in den Räumlichkeiten der ehemaligen Hausmeisterwohnung unserer Schule fanden statt. Zahlreiche Materialien wurden zusammengetragen und umfangreiche Archivarbeiten durchgeführt. Leider wurde das Projekt wegen fehlender finanzieller Mittel bis 1999 auf Eis gelegt. Ebenfalls wurden im Archiv unserer Schule Aufräumungsarbeiten durchgeführt.