Ein Museum entsteht…
Gemeinsam – Tina Petermann und Alexander Kozak – machten wir es uns vor zwei Jahren zur Aufgabe, die Geschichte der General-Hammer-Kaserne mit Hilfe unseres Geschichtslehrers Herr Schrapps aufzuarbeiten und auf der Basis der Recherchen ein Museum zu konzipieren. Nach mehr als 100 Jahren Geschichte erfolgte der Abriss des großen Komplexes. Übrig blieben nur noch ein Torbogen und ein Postenhäuschen.
Diese sollten erneuert werden und daraus das „Kleinste Museum Deutschlands“ entstehen lassen. Die Sanierunsgarbeiten übernahm das Berufliche Schulzentrum „Dr.Friedrich Dittes“ und auch einige Fachleute konnten für das Projekt gewonnen werden
Geschichte der Friedrich-August-Kaserne
- 1914 unter dem Namen „Friedrich-August-Kaserne“ erbaut1933 Einrichtung eines NS-Arbeitslagers auf dem Kasernengelände
- ab 1936 Nutzung durch die Wehrmacht
- 1945-93 Nutzung der Kaserne durch die Rote Armee bzw GUS-Streitkräfte
- 1992-93 Abzug der sowj.Truppen
- ab1993 Militärbrache
BELL zur Geschichte der Kaserne
Die von Tina Petermann konzipierten Ausstellungen beziehen sich jeweils auf eine Epoche aus der Existenz der Hammer-Kaserne. Vor allem hat sie sich in ihrem Teil der BELL auf die Zeit der Weimarer Republik und der sowjetischen Besatzung bzw. der DDR konzentriert. Die Historie der Kaserne während dieser beiden Abschnitte der deutschen Geschichte habe ich neben anderen in „Geschichte der Hammer-Kaserne“ zusammengetragen. Als Quellen für unsere Suche dienten neben dem Kreisarchiv und dem Museum Hinterglauchau vor allem Bürger unserer Stadt. Sie waren es oft, die uns nicht nur mit hilfreichen Tipps und Hinweisen, sondern auch mit Zeitzeugenberichten zur Seite standen und einen tiefen Einblick in das Leben rund um die Kaserne ermöglichten.
Geplante Ausstellungsthemen waren damals:
- Reinhold Ulrich, Baumeister der General-Hammer-Kaserne
- Glauchau und seine Kaserne während des Kaiserreich bis Ende des ersten Weltkrieges
- General-Hammer-Kaserne in der Zwischenkriegszeit
- Zweiter Weltkrieg, Kapitulation Hitlers und Besetzung der Stadt durch Amerikaner und Russen
- Der 17. Juni 1953 in Glauchau
- Glauchau während sowjetischen Besatzung
- Abzug der Besatzungsmacht, Verfall und Abriss der Kasernen
- Glauchau in der Wendezeit
Die Idee, ein kleines Museum zur Regionalgeschichte zu gestalten, stieß sehr oft auf Begeisterung. So unterstützte uns das Projekt „Zeitensprünge“ nicht nur finanziell, sondern auch ideell: wir nahmen an mehreren Veranstaltungen und Seminaren teil, bei denen man sehr viel Nützliches zum Recherchieren und zum Aufarbeiten von Geschichtssachverhalten lernen konnte.
Die Leistungen und die Ergebnisse, welche wir bei unserer Besonderen Lernleistung erbracht haben, wurden vom „Pegasus-Projekt“ als Preisträger 2010/11 belohnt. PEGASUS war ein Projekt der Europäischen Union, das die Aufgabe hatte, Denkmale jüngeren Generationen möglichst greifbar näher zu bringen. Auch bei der Präsentation unserer Arbeit vor allen ehrenamtlichen Denkmalpflegern des Freistaates Sachsen im Landesamt für Denkmalpflege erfreuten wir uns eines sehr positiven Feedbacks, welches sich in Dankesschreiben des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus und Sport und des Landesamtes für Denkmalpflege zeigte.
Aber auch regional fand das „Kleinste Museum Deutschlands“ eine Würdigung. So las man hierüber regelmäßig Artikel in lokalen Medien (u.a. Beitrag der Freien Presse, Glauchauer Stadtkurier und Hitradio RTL) und fand das eine oder andere Bild, das den Fortschritt der Sanierung der beiden Überbleibsel der ehemaligen Kaserne zeigte.
Vor mehr als 24 Monaten, als wir die Recherchearbeiten aufnahmen, mussten Tina und ich mit der Tatsache kämpfen, dass Quellenmangel und deren teilweise Unvollständigkeit unsere Arbeit behinderten. Jetzt sprechen wir von der Eröffnung eines Museums.
Mit Hilfe von einer Vielzahl regionaler Unternehmen. Diesen sei hiermit nochmals herzlicher Dank ausgesprochen. Es sind die Firmen Ing.Büro Klier+Partner, Möckel & Kühn, die Glauchauer Berufsförderung, Stuck- und Sanierungsbau, Müller Bedachungen, Starke Dächer, ATC GmbH Dennheritz, Medicke Metallbau und der Malermeister Sebastian Frey. Besonderer Dank gilt auch dem Grundstückseigentümer Stadbau- und Wohnungsverwaltung Glauchau, der Stadt Glauchau und natürlich den Mitstreitern des Beruflichen Schulzentrums „Dr.Fr.Dittes“ Glauchau unter Herrn Schönherr.
Update: 21.11.2023: Neue Ausstellung zur DDR Geschichte im Kleinen Museum
Wir haben eine neue Ausstellung im Kleinen Museum mit dem Titel „DDR – Was war! Was bleibt?“
Schaut gerne mal am alten Postenhäuschen in der Dr.-Heinrich-von-Wolffersdorff-Straße vorbei!