Auch im Schuljahr 2002/2003 gab es für die AG Geschichte wieder eine Vielzahl von Höhepunkten, aber auch einige Probleme. Als Auftakt war eigentlich das alljährliche Praktikum in Döben vorgesehen, doch durch die Jahrhundertflut wurde eine Verschiebung unserer Arbeit in diesem Ortsteil von Grimma notwendig.
Doch auch in Glauchau hatten wir genügend zu tun. Der alljährliche Tag des offenen Denkmals musste vorbereitet und durchgeführt werden, während gleichzeitig die letzten Arbeiten für die Chronik zur 100-Jahrfeier des Schulhauses und am entstehenden Museum im Kellergeschoss des Schulhauses stattfanden.
Doch all diese Aufgaben wurden erledigt und leisteten unseren Anteil am Gelingen der Feierlichkeiten. Aus zwei Räumen der ehemaligen Hausmeister-wohnung entstand unter Mithilfe von vielen ehemaligen Schülern der Anfang unseres „Museums in der Schule“. Diese Räume wurden während der Festwoche eröffnet und zeigten Fakten der Geschichte des Schulhauses und bot gleichzeitig Einblicke in die Historie von Lehrmitteln aller Art.
Ein weiterer Markstein für die Arbeitsgemeinschaft war dann schon zum zweiten Mal die Präsentation unserer Leistungen auf der Internationalen Denkmalesse in Leipzig im Rahmen des Pegasusprojektes. Schwerpunkte unserer Darstellung waren die Arbeit in Döben und die Schaffung des gerade vollendeten Schulmuseum. Schön war es, dass wir selbst als AG die Denkmalmesse auch besuchen konnten.
Da sich das Kalenderjahr schon dem Ende näherte, war jetzt die Planung der Weihnachtsausstellung mit vielen verschiedenen Spielsachen aus unterschiedlichsten Zeiten die nächste Aufgabe.
Viele Glauchauer nutzten das Angebot in der Adventszeit sich selbst das Spielzeug wieder in Erinnerung zu bringen und den Kindern oder Enkeln zu zeigen, dass es auch vor dem Zeitalter des Gameboy und des Computers einfaches und kompliziertes Material zum Spielen gab. Bei der Ausstellung wurde aber auch eines deutlich: Die Kellerräume benötigten dringend den Anschluss an das Heizungssystem der Schule.
Mit dem Beginn des Jahres 2003 kam es dann auch endlich zu dem schon lange geplanten Bau der Heizung. Dank der Unterstützung von Herrn Winkler und Herrn Döbereiner und durch die engagierte Mitarbeit von Herrn Steffen Winkler als Heizungsinstallateur gelang es in kürzester Frist, die lang ersehnte Wärme ins Museum zu bringen. Damit konnte es dann auch zu einer Einbeziehung der anderen Räume kommen. Ehemalige Schüler verlegten in ihrer Freizeit die Dielung, die Schüler der AG nutzten die wenigen Mittel und brachten auf die Wände einen Kalkanstrich auf, lackierten den neuen Fußboden.
Da unser Gymnasium das traditionsreiche Gebäude in der Lindenstraße zum Schuljahresende räumte, fahndete die Arbeitsgemeinschaft nach Überresten der Historie.
125 Jahre unserer 144jährigen Schulgeschichte wurden in diesem Gebäude verbracht. Natürlich wurden Massen von Materialien zur Entwicklung von Schule und Jugend in den einzelnen Epochen entdeckt, gesichtet und in das Museum „gerettet“.
Nur einige dieser Funde sollen hier erwähnt werden: Bücher, Unterrichtsmaterialien, Propagandamaterial aus DDR-Zeiten, Bestandteile aus dem um 1980 geschaffenen Schulclub, Inschriften der Insassen des Karzers – so hieß das „Schülergefängnis“ – und natürlich auch einige alte Schulmöbel.
Alle Sachen im Museum unterzubringen und zu ordnen war eine Aufgabe, die schon das Schuljahresende überdauerte. Einige Schüler zeigten in der ersten Woche der Sommerferien großes Engagement und halfen eine Grundordnung herzustellen.
Mit den gefundenen Materialien wird die Vorbereitung der ersten Ausstellung im Schuljahr 2003/04 am Tag des offenen Denkmals erleichtert, sie soll sich der DDR-Zeit widmen.
Als Abschluss des Schuljahres kam es noch zur Nachholung des „Döbenpraktikums“.
Schüler der Klasse 10/1 und die AG-Mitglieder der 11. und 12.Klassen schufteten auf dem Ruinengelände des Schlosses. Wie seit 1996 wurden wieder …zig Karren Sprengschutt von weiterverwertbaren Steinen getrennt und die Mauern der freigelegten Räume durch schützende Steinlagen gesichert. Neben der Schufterei gab es wie jedes Jahr aber auch die unvergesslichen Stunden am Lagerfeuer, die Brotbäckerei, die kalten Duschen und vieles andere.