Döben 2013

Wie in jedem Jahr seit  1996 waren wieder Schüler unseres Gymnasiums auf der Burgruine Döben, eines Ortsteils von Grimma, und erfüllten in dem kleinen Ort die Aufgaben des Praktikums für Denkmalpflege. Denk mal nach über Vergangenheit, über längst dem modernen Geist der Maschinennutzung geopferte Handwerksmethoden aus dem Mittelalter, über die Art zu leben vor 500 Jahren – so könnte das Praktikum auch genannt werden …

Sicherlich wurde viel darüber nachgedacht, wie mühselig es  in dieser Zeit war, Brot zu backen, das notwendige Holz für den Lehmbackofen zu besorgen. Schwer war es  in unserer Gegenwart nachzuvollziehen, wie damals Mauern errichtet, getöpfert oder Wege in unzugängliches Gebiet zu schlagen.

Nicht immer mit den Mitteln der damaligen Zeit wurde jedoch versucht, dem auf die Spur zu kommen. Die Backmischung war fertig, aber die Brote wurden selbst geformt, der Ofen selbst mit selbst gefällter Birke und selbst gesuchtem trockenen Holz geheizt und das Ergebnis schmeckte vorzüglich. Mancher entdeckte, wie lecker so ein Brotlaib mit der selbst hergestellten Kräuterbutter schmeckt. Knoblauchduft störte nur die wenigsten.

Das um 1500 entstandene Gewölbe wurde selbst freigelegt und die Kunst so zu bauen bestaunt, die in der Schuttfüllung verborgenen Scherben mittelalterlicher Becher, Krüge und Töpfe geborgen und ebenfalls das handwerkliche Können von damals bewundert.Selbst wurde das  Gewölbe der Brücke zur Burganlage vom Sprengschutt befreit. Selbst wurde das schützende Bauwerk über einem Kellergewölbe errichtet.

Schwer war es am Anfang, sich vorzustellen, dass aus einzelnen Natursteinen eine Mauer oder eine Treppe werden kann. Aber es gelang, selbst als  Schüler Mauern zu errichten, die schützen, was noch erhalten geblieben ist oder es erst zugänglich machen. Mauern also, die nicht trennen, sondern diejenigen richtig zusammenschweißen, die sie selbst gebaut haben.Dazu gehörten wie in jedem Jahr wieder viele Ehemalige, die ihre Erfahrungen weitergaben. Dazu gehörten auch „Veteranen“ – „Aktivisten der ersten Stunde“ von 1996, die mittlerweile mit eigenen Kindern anreisen.

Nicht nur das Denken stand also im Mittelpunkt, mehr noch das Tun. Trotzdem werden die Beteiligten noch lange daran denken. Die Dankesworte, die der Bürgermeister von Grimma und die Familie von Below als Eigentümer am Tag des offenen Denkmals  fanden waren gern gehörter Lohn.