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1997

Tag der offenen Tür im GAG Glauchau

Schon zu Beginn des neuen Jahres zeigte die AG Aktivitäten, wir präsentierten uns am 8.2.1997 beim Tag der offenen Tür in unserem Schulhaus mit unserer Ausstellung über die Arbeiten auf dem Burggelände in Döben und wir zeigten unsere ersten Fundstücke.

Döben Ausstellungen im Glauchauer Rathaus

Im März 1997 erhielten wir verstärkte Öffentlichkeitsresonanz, denn unsere Ausstellung über Döben wurde im Glauchauer Rathaus ausgestellt. und seitdem hat diese Ausstellung eine bewegte Zeit hinter sich gebracht. Sie war schon im Pavillon der Döbener Burg, im Staatlichen Seminar für Lehrerbildung in Chemnitz, im Landratsamt Glauchau, im Autohaus Helbig in Glauchau usw. zu sehen. Und damit unsere Ausstellung immer auf dem neuesten Stand ist, wird sie nach jedem Döben Praktikum erweitert und aktualisiert.

Besuch im Stasi-Museum in Leipzig

Am 26.6.1997 führte die Arbeitsgemeinschaft ein Besuch in das Stasi-Museum in der „Runden Ecke“ und in die Gauck-Behörde in Leipzig. Dieser Besuch brachte aufschlußreiche Einblicke in die frühere Arbeit des Staatssicherheitsapparates der DDR.

Döben 1997

Nach dem Erfolg des ersten Geschichtspraktikums 1996 erlebten auch im Schuljahr 1997/1998 ca. 25 geschichtsinteressierte Schüler der Sekundarstufe II vom 11. bis 16. September eine Neuauflage dieses Hobby-Archäologie-Wochenendes.

War es im vergangenen Jahr noch die Brücke und der Burghof, konnten dieses Mal schon einzelne Räume in Angriff genommen werden. Dabei wurde unter Anleitung des ortsansässigen Denkmalpflegers Günther Unteidig streng auf alte Mauern geachtet, wobei jeder Meter erst unter tiefem Gesteingeröll ans Tageslicht gebracht werden musste.

Anschließend bauten die Schüler die Grundmauern mit dem umliegenden Gesteinsschutt als Trockenmauern wieder auf. So wurden Teile des Jahrhunderte alten Grundrisses der Ruine wieder ersichtlich.

Anhand von alten Fotos erläuterte dann die Besitzerin, Dorothea von Below, die ehemaligen Funktionen der freigelegten Bereiche. Gestaunt wurde über das ehemalige Gerichtszimmer, eine Wendeltreppe inmitten weiterer Räume und den Burgfried. Genügend Diskussionsstoff lieferte daraufhin die SED-Kampagne „Beseitigung feudalen Erbes“, der die Burg in den 1970ern zum Opfer fiel.

Die ehemals stattliche Burg hoch über dem Tal der Mulde diente seit ihrer Erbauung der Sicherung des Vorerzgebirges. Ihre Geschichte begann schon zu slawischer Zeit, als man auf dem fast senkrechten Fels eine Feste errichtete, die im 10. Jahrhundert Sitz eines kaiserlichen Vogts wurde. Nach Besitz im Geschlecht der Hohenstaufer erlangte die Burg durch die Wettiner ihren berühmt-berüchtigten Ruf, als Markgraf Otto der Reiche 1188 von seinem Sohn auf Döben gefangen gehalten wurde, um eine Testamentsänderung zu erzwingen. Im 14. Jahrhundert entstand der bis in unsere Zeit existierende äußere Bau. Bis 1945 befand sich Döben im Besitz unterschiedlicher Adelsfamilien, z.B. von Luppa, von Maltitz, von Schönfeld, von Arnim und von Below, deren sächsischer Familienzweig den Namen schließlich in von Böhlau änderte. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die noch fast unzerstörte Burg von der LPG bis zur Sprengung Anfang der 1970-er Jahre genutzt. Nach dem Ende der DDR kam die Burgruine schließlich wieder in den Besitz der Familie von Below.

Nach diesem Ausflug in die Geschichte wird die Begeisterung der Teilnehmer verständlich, die an einem solch geschichtsträchtigen Ort bei Zelt- und Lagerfeuerromantik vom Reiz dieser Umgebung gefangen wurden. So ließen sich auch ehemalige Schüler des Georgius-Agricola-Gymnasiums nicht von den recht spartanischen Umständen abschrecken und nahmen in diesem Jahr wieder am Live-Unterricht teil. Dank gilt dabei neben Herrn Schrapps auch Frau Nagel, die uns vom Teamgeist angesteckt, tatkräftig unterstützte.

Exkursion über Bodendenkmale in Schlunzig und Waldenburg

Es ist immer interessant, von der Theorie in die Praxis zu wechseln. In diesem Fall hieß dies: Beweise zur Geschichte, speziell zum Mittelalter, im Boden unserer täglichen Umgebung zu entdecken und nicht nur in Geschichtsbüchern nachzulesen.

Am Donnerstag, dem 20. November, traf sich die AG Geschichte mit Dr. Haßmann und Dr. Wirth, beide vom Landesamt für Archäologie, um einige Bodendenkmale aufzusuchen.

In Schlunzig, auf einer etwas hügeligen Wiese stehend, bekamen die Schüler erklärt, dass dieser „Hügel“ der Außenwall einer ehemaligen Wasserburg sei. Die Burg ist oberhalb der Grasdecke zwar bis zur Unkenntlichkeit verschliffen, unter der Erde jedoch ist vieles erhalten geblieben.

Nächste Station unserer Reise war die alte Töpferstadt Waldenburg. Sie war im Mittelalter sehr bedeutend für die Herstellung von Keramik. Dies beweist nicht nur die gutplatzierte, vor Angriffen leicht zu schützende Höhenburg, sondern auch das Zusammentreffen wichtiger Handelsstraßen. So existieren noch heute Furchen der Wagenräder, die sich beim Bremsen eingegraben hatten, außerhalb der Stadt.

Auch die Wüstung der Bergbausiedlung auf dem Ullersberg verriet einige interessante Dinge. Sie ist nur noch im Wald durch Schürflöcher, Gräben und Reste von Hausfundamenten zu lokalisieren, da sich Bodenmerkmale nur dort erhalten haben. Wegen des Silberbergbaus um 1345 gegründet, wurde diese Siedlung im 15. Jahrhundert wieder verlassen, als das Silber seinen Wert verlor. Bis heute sind jedoch auf dem benachbarten Feld Scherben und Reste von Grubenlampen zu finden.