Vom 22. bis zum 26. August 2025 fand das 29. Praktikum der Arbeitsgemeinschaft Geschichte des Georgius-Agricola-Gymnasiums Glauchau auf der Burgruine Döben statt. Genau wie im Jahr 1996 zogen 31 Jugendliche voller Elan und Tatendrang auf dem Gelände ein, um zuerst ihre Zelte für den Aufenthalt aufzubauen. Dann gab es eine kurze Einweisung zur Geschichte der Burganlage und zu den Arbeiten, die die kommenden Tage ausfüllen sollten.
Erfreulich war, dass der Innenhof in diesem Jahr durch die Arbeit der Angestellten der Familie von Below in weiten Teilen von der wuchernden Natur freigehalten worden war. So konnte in einzelnen „Räumen“ der Burgruine mit der Beseitigung der innerhalb eines Jahres gewachsenen Natur begonnen werden. Kanadische Goldrute, Ahorn und Birken, Gräser und Hopfenpflanzen waren wieder im Vormarsch und sie zerstören mit ihren Wurzeln zum Teil die noch erhaltenen originalen Strukturen der Ruinenstruktur der ehemaligen, in den 1970ern als „feudales Erbe“ gesprengten Burg.
Schnell bildeten die Jugendlichen selbstständig Arbeitsgruppen.
Eine widmete sich der Beseitigung des Wildwuchses und der Sicherung der Bausubstanz im und am Bereich des Taubenturmes, in dem die Kinder Ottos des Reichen ihren Vater längere Zeit inhaftiert hatten.
Eine zweite Gruppe sicherte den vor einigen Jahren an dem erhalten gebliebenen Teil der Außenmauer angelegten Weg und machten ihn wieder begehbar.
Als dritte Gruppe waren Jugendliche damit beschäftigt, die weggesprengten Burgbereiche zur Mulde hin vom Naturbewuchs zu befreien und damit die Sicht zum Muldenbogen wieder zu ermöglichen.
Gruppe 4 widmete ihre Aufmerksamkeit der Beseitigung des Bewuchses im ehemaligen Bereich des Hauptsaals der Burg und versuchte durch die Einbringung einer vor Sickerwasser schützenden Schicht aus Ton, Lehm und Natursteinen den Bodenbewuchs für die Folgejahre zumindest zu hemmen.
Eine besondere Aufgabe nahmen sich die Jugendlichen der 5. Gruppe vor. Ein durch die Verwitterung zum Teil schon eingebrochenes Gewölbefenster sollte abgesichert und mit Natursteinmörtel neu aufgebaut werden. Und diese – wie auch die anderen Aufgaben wurden in harter Arbeit von Freitag bis Montag auch erfüllt.
Unterstützt wurden die Gymnasiasten durch ehemalige Schüler, die in Vorjahren schon als Schüler teilgenommen hatten.
Neben den deutlich wieder sichtbaren Mauern der ehemaligen Burg hinterließen wir bei der Abreise einen riesigen, mehrfach umgelagerten Haufen von kompostierbaren Materialien, fein säuberlich getrennt lagen die abgesägten Birkenstämme, die wir für das Brotbacken und das Lagerfeuer schon genutzt hatten oder im Folgejahr nutzen wollen. Außerdem gewannen alle Schülerinnen und Schüler Kenntnisse und Fertigkeiten hinzu, gewannen Achtung vor den Leistungen der mittelalterlichen Bauleute der Burg und lernten sich gegenseitig besser kennen.
Als am Dienstag der Bus in Richtung Glauchau mit den Zelten und dem Gepäck beladen wurde, machten schon einige Schülerinnen und Schüler deutlich, dass sie – wenn die Zeit es ermöglicht – in der AG Geschichte des Gymnasiums mitarbeiten wollen, um als AG-Mitglied im kommenden Jahr am 30. Praktikum auch teilnehmen zu können.
Hoffentlich gehört das Projekt auch im Jahr 2026 zu den prämierten Teilnehmern des Pegasus-Programms des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus und des Landesamtes für Denkmalpflege, denn die Prämie erleichtert die Durchführung aufgrund der in den 29 Jahren immens gewachsenen Kosten doch etwas.