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1998

Besuch des Japanischen Palais in Dresden

Am 10.2.1998 kamen wir der Einladung von Dr. Haßmann nach. Wir erkundeten unter der Führung von Dr. Röhrig das Japanische Palais, den Sitz des Landesamtes für Archäologie. Anschließend stand der Besuch der Ausstellung „Verbrechen der Wehrmacht im zweiten Weltkrieg“ an. Besonders die gezeigten Fotografien von ermordeten Zivilisten machten alle sehr betroffen und führten uns wieder einmal über den Rand unseres Schulbuchwissens hinaus.

Besichtigung der Kapelle und Gruften im Schloß Hinterglauchau

Schon am 12.2.1998 bot sich uns die nächste Gelegenheit für eine außerschulische „Geschichtsstunde“. Zusammen mit Yves Hoffmann konnte man die Schönburger Kapelle und die Gruften der Schönburger im Schloß Hinterglauchau besichtigen. Letztere waren überhaupt erst bei einem Bauvorhaben (Einbau einer Fußbodenheizung) entdeckt worden. Nachdem man die Bodenschichten ca. 50cm abgetragen hatte, wurden die oberen Ränder von zwei Gruften entdeckt. Diese waren vermutlich im 19. Jahrhundert bei Baumaßnahmen verfüllt worden. Die Museologen nehmen an, dass es sich um Gräber von noch fehlenden Mitgliedern der Schönbuerger handelt. Doch da die vollständige Freilegung der Gruften das Bauvorhaben verzögert hätte, wird man wohl nie feststellen, wer dort begraben liegt. Yves Hoffmann vom Landesamt für Archäologie Dresden zeigte uns den Lehmfußboden sowie die historisch vorhandenen Ausmalungen und erklärte uns, wie man die rundgemauerten Gruften baut, so dass der Bogen oben auch hält.

Europa-Tag auf dem Glauchauer Markt

Auch beim Europa-Tag, am 5.5.1998 auf dem Glauchauer Markt, waren wir mit unseren Schautafeln über Döben und mit unseren Fundstücken dabei.

Döben Pfingsten 1998

Pfingsten 1998 fand dann ganz außerplanmäßig die dritte Döben-Exkursion statt. Doch diesmal ging es vorrangig nicht ums Freilegen von alten Mauerresten, bei diesem Ausflug wurden unter der fachlichen Anleitung von Denkmalpfleger Günter Unteidig und Skulpteur Harald Bauer zwei mittelalterliche Lehmöfen errichtet.

Es wurde ein kleiner nach slawischem Vorbild gebaut und ein wesentlich größerer und stabilerer (er besitzt ein eigenes kleines „Haus“ als Überbau) nach altdeutschem Vorbild.

Aus diesem Grund benutzten die Schüler auch nur Baumaterialien dieser Zeit. So wurde der slawische Ofen mit Hilfe von Brikenzweigen und Lehm, welchen der „Freundeskreis Dorf und Schloß Döben“ bereitgestellt hatte, errichtet. Für den Bau des altdeutschen Ofens war deutlich mehr Aufwand notwendig. Zuerst musste ein Fundament ausgehoben, eine Trockenmauer aufgeschichtet und eine Überdachung gebaut werden. Mit Ziegeln und Lehm wurde daanch das Gewölbe aufgesetzt. Zu guter letzt erbauten die Schüler eine Esse für den Ofen.

Nachdem die Öfen einen halben Tag getrocknet hatten und der Lehm ausgehärtet war, wurden die Öfen in Betrieb genommen und man ließ sich von nun an jeden Abend in Döben zur Roster das selbstgebackene Brot schmecken.

Errichtung eines Lehmbackofens auf dem Gelände des GAG Glauchau

Damit wir die Kunst des Ofenbauens nicht gleich wieder vergessen würden, errichteten wir vom 22.-26.6.1998 einen weiteren Lehmofen auf dem Gelände unseres Gymnasiums. Pünktlich zum Schulfest am 27.6. konnte er dann in Betrieb genommen werden und unsere warmen, mit Speckfett bestrichenen Schnitten wurden der absolute Renner.

Döben September 1998

Wieder einmal stand für 14 Schüler des Glauchauer Gymnasiums vom 04. bis 08. September statt des üblichen Schulunterrichts und dem Wochenende ein Geschichtspraktikum auf der Burg Döben auf dem Stundenplan. Zusammen mit den geschichts- und schon ortskundigen Lehrern Herrn Schrapps und Frau Nagel schlug man gemeinsam am Freitag auf dem Burggelände die Zelte auf. Ohne Pause ging es ans Arbeiten und zu tun, gab es wahrlich genug.

Da musste zum Beispiel ein Dach errichtet werden, um ein offenes Kellergewölbe vor Schäden durch Witterungseinflüsse zu schützen. Es wurden wieder viele Trockenmauern nachgezogen, um die GRundrisse der 1972 im Zuge der „Beseitigung des feudalen Erbes“ gesprengten Burg langsam wieder erkennbar werden zu lassen. Die Trockenmauern sollen die Zerstörung der noch vorhandenen alten Mauern durch Regen und Frost verhindern. Das ehemalige Pflaster des Schlosshofes wurde weiter freigelegt. Eine andere Arbeitsgruppe brachte Reste des „Taubenturmes“ wieder ans Tageslicht. So wurden dann im Sinne der Schuttbeseitigung wieder kubikmeterweise Erde durch die Landschaft gekarrt.

Unsere Arbeitsergebnisse nach fünf Tagen waren auf jeden Fall zu erkennen. Außerdem mussten die schon zu Pfingsten ebenfalls durch unsere Schüler errichteten beiden Lehmöfen dringend renoviert werden. Sie erhielten neue Lehmschichten und wurden teilweise ausgebessert. So war es möglich, die Arbeitstage gemeinsam am Lagerfeuer bei Roster und ofenfrischem Brot ausklingen zu lassen.

Das Wetter spielte recht gut mit. Nur Samstag/Sonntag wurde es ziemlich ungemütlich an der Wetterfront. Doch selbst Regen konnte uns den Spaß nicht vermiesen, zumal es dann am Montag bei strahlendem  Sonnenschein gleich noch einmal so schwungvoll weiterging.

Gefunden haben wir natürlich auch einiges. Unsere Ausbeute bestand aus einem Berg Scherben von Gegenständen des 11. Jahrhunderts bis zur Gegenwart aus Münzen und Knochen. Tatkräftige Unterstützung erhielten wir zum Glück noch von arbeitsfreudigen Leuten der Abiturjahrgänge der letzten Jahre. Nur ungern bauten wir am Dienstagvormittag unsere Zelte wieder ab, denn keiner verlässt gern den Ort, von dem er mit ruhigem Gewissen sagen kann: dort  kann Arbeiten auch Spaß machen. Und Spaß gab es wirklich reichlich.